eMuseum

Braunschweigische Münzen und Medaillen


Braunschweiger Pfennig des Jahres 1411/12

Die ein­seitig ge­präg­ten Braun­schweiger Pfennige des 14. und be­ginnen­den 15. Jahr­hun­derts zeigen alle den Löwen. Bis zum Jahre 1412 übten die Herzöge das Münz­recht in Braun­schweig aus, indem sie Münzen prägen ließen, aber jedes Jahr zum Ägidien­tag am 1. Septem­ber die alten Pfennige für un­gül­tig erklärten. Vier alte Pfennige sollten in drei neue mit einem jähr­lich wech­seln­den Bei­zeichen getauscht werden, was den Herzögen einen zusätz­lichen Gewinn von 25% einbrachte. Seit Ende des 13. Jahr­hunderts hatten sich Rat und Bürger der Stadt Braun­schweig bemüht, aus wirt­schaft­lichen Gründen Ein­fluss auf die Münze zu gewinnen. Erst 1412 gelang es ihnen, den ver­schul­deten Herzögen das Münz­recht ab­zu­kaufen. Bevor ab 1413 die „ewigen“ Pfennige der Stadt Braun­schweig geprägt wurden, zeigt die letzte unter herzog­lichem Ein­fluss geprägte Münze als Bei­zeichen unter dem Löwen ein berühm­tes Riesen­geschütz, die so genannte Faule Mette. Sie war 1411 gegossen worden, kam aber nie wirklich in Kriegs­zeiten zum Einsatz.

[Abb. 2 Inv.-Nr. 229/35]