eMuseum

Braunschweigische Münzen und Medaillen


Silberbarren der Stadt Braunschweig

Im 14. Jahr­hundert ver­wen­deten zahl­reiche nieder­sächsi­sche Städte so auch Braun­schweig für den Fern­handel Silber­barren als Zahlungs­mittel. Sie waren im inter­natio­nalen Handel leichter zu trans­por­tieren als größere Mengen an Pfennigen und er­sparten den kompli­zierten Umtausch in fremden Währungs­gebieten. Zudem war es ein Zeichen der Selbst­stän­dig­keit gegen­über dem Gewinn­streben der Landes­herren, wenn Städte ihre Geschäfte mit eigen­stän­dig her­ge­stellten Silber­barren abwickel­ten. Zur Unter­schei­dung der ver­schie­denen Sorten mit teil­weise unter­schied­lichem Silber­gehalt ver­wen­dete man Stempel auf den Barren. Der Löwe in einem der beiden Stempel zeigt die Braun­schweiger Her­kunft des Barrens, für dessen Fein­heits­gehalt die Stadt garan­tierte. Der Stern im zweiten Stempel war das Zeichen des Silber­brenners, der für die Her­stellung des Barrens mit einem Fein­heits­gehalt von 864 Tausendstel ver­ant­wort­lich war. Der 197,25 g schwere Barren lässt sich in die Jahre vor 1382 datieren, bevor der Silber­gehalt der Barren auf unter 80% sank.

[Abb. 3 Inv.-Nr. Barren 6]