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Die Herkunft aus dem Fund von Salesche / Obershlesien ist unsicher.
Osteuropa im Spätmittelalter
Die um 1320 nach Florentiner Vorbild beginnenden böhmischen Goldgulden gehören zu den frühesten Goldprägungen nördlich der Alpen. Von einer gewissen Bedeutung ist die ebenfalls nach Florentiner Vorbild erfolgte Goldprägung in Schlesien (Fürstentümer Liegnitz-Brieg und Schweidnitz). Die größte Bedeutung für Europa besitzen aber die seit 1323 geprägten ungarischen Goldgulden. Die in Böhmen ab 1300 und bis 1526 immer im gleichen Bild gemünzten Prager Groschen waren neben dem französischen Gros tournois die wichtigste Groschenmünze des Mittelalters. In Polen ist ab 1338 Groschengeld nach böhmischem Vorbild eingeführt worden. Ab 1380 beendeten die neuen Schillinge und Halbschoter die Pfennigzeit im Gebiet des Deutschen Ordens. Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.
Deutschland im Spätmittelalter. Silbermünzen
Die Entwicklung im Bereich der Silbermünzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verlaufen. Bis um 1300 herrschte noch Pfennigwährung, bevor von Westen her höherwertige Silbermünzen (Groschen) Fuß fassten. Eine Groschenmünze verkörperte - je nach Region und Wertstufe - den Wert von vier bis zwölf Pfennigen. Anfänglich lehnte man sich an das Vorbild des französischen Gros tournois an, bevor in den Rheinlanden mit dem Albus (Weißpfennig) ein eigener Groschenstandard geschaffen wurde.
Mittel- und Ostdeutschland standen unter dem Einfluss des Prager Groschens und des daran angelehnten seit ca. 1338 in Freiberg (Erzgebirge) gemünzten Meißner Groschens. Der Norden entwickelte mit Witten und Schillingen ein anderes System kleinerer Groschenmünzen.
Südlich des Mains (Bayern, Schwaben) spielten neben den Importen böhmischer Groschen das Pfennig- und Hellergeld sowie der fränkische Schilling die Hauptrolle. In Südwestdeutschland (Baden-Württemberg), im Elsass und der Schweiz sind gegen Ende des 15. Jh. mit den Dicken größere Silbermünzen entstanden, die mit ihren sorgfältig geschnittenen Stempeln wieder für einen künstlerischen Anspruch in der Münzherstellung sorgten.
Die Rolle der Städte als neuer politischer Macht zeigt sich in autonomen Münzprägungen und in Münzbünden wie dem Wendischen Münzverein der führenden Hansestädte.