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Pointed Helmet-Typ. Münzmeister Thurstan.
England im Hochmittelalter
Das eigenständige Münzwesen in England beginnt mit Trienten (Thrymsas), die in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts einsetzen und im 8. Jahrhundert in Silbermünzen gleichen Stils, sog. Sceattas, übergehen. Im südlichen England (Königreiche Mercia, Kent, Wessex) sind die Sceattas durch Denare nach fränkisch-karolingischem Vorbild abgelöst worden. Seit dem 10. Jh bildete sich mit einheitlichen Bildtypen und regelmäßigen Typenwechseln die bis ins späte Mittelalter reichende besondere Struktur des englischen Münzwesens heraus. Auf den Münzen werden neben dem Königsnamen immer Münzstätte und Münzmeister angegeben.
Der Fernhandelsdenar
Zu keiner Zeit sind so zahlreiche deutsche Münzen nach Skandinavien, Polen, das Baltikum und Russland gelangt wie vom Ende des 10. bis zur ersten Hälfte des 12. Jhs. Zahlreiche Schatzfunde legen davon Zeugnis ab. Demgegenüber werden die deutschen Denare dieser Zeit im Inland nur vergleichsweise selten gefunden, so daß man von einem Münzexport in den Norden und Osten sprechen kann, der vor allem dem Fernhandel diente. Alle hier aufgeführten Münztypen sind in Funden Skandinaviens, Polens, des Baltikums oder Russlands aufgetreten.
Europa um 1000
In Norwegen, Schweden und Dänemark beginnt um 1000 eine Münzprägung nach angelsächsischem Vorbild. Die ältesten böhmischen Münzen setzen um etwa 970 ein. Neben bayerischen werden angelsächsische Vorbilder benutzt, bevor im ersten Jahrzehnt des 11. Jhs. ein „nationaler“ Stil gefunden wurde. Um 1050 wurde mit einer Münzreform Gewicht und Durchmesser der Pfennige verringert. Die ältesten polnischen Münzen sind unter Boleslav Chrobry nach der Jahrtausendwende entstanden, etwa zeitgleich wie die ältesten ungarischen Münzen unter Stephan dem Heiligen (997-1038). In Russland sind im zweiten Jahrzehnt des 11. Jhs. unter Wladimir I. von Kiew (988-1015) die ersten byzantinisch inspirierten einheimischen Prägungen in Gold und Silber entstanden.