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Die Denare mit dem Karolus-Monogramm und der Rückseitenaufschrift METVLLO für Melle gehören zu den am weitesten verbreiteten karolingischen Münztypen. Sie wurden zuerst unter Karl dem Großen ausgegeben, dann aber unter Karl dem Kahlen und noch nach dessen Tod bis zum Ende des 9.Jh. und möglicherweise noch bis Mitte des 10.Jh. weitergeprägt. Ihre Prägestätte lag wohl nicht nur in Melle, sondern auch in einigen Nachbarorten im Poitou. Eine sichere Unterscheidung ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht möglich; vgl. MEC 1, S.235-237. S.544.
Karl der Große
Das Münzwesen des Frankenreiches wurde durch Pippin den Kurzen (751-768) und Karl den Großen (768-814) grundlegend reformiert. Der Goldsolidus wurde durch einen Silbersolidus zu 12 Denaren ersetzt und war lediglich eine Rechnungsmünze. Realiter geprägt wurden allein silberne Denare (Pfennige), seit 793/94 240 Stück aus dem Pfund Silber. Diese Denare wurden unter Karl dem Großen reichsweit im Bild einheitlich ausgegeben und in etwa 40 Münzstätten geprägt. Eine Besonderheit stellen sehr seltene Denare mit dem Bildnis Karls dar, die zur Kaiserkrönung Karls im Jahre 800 aufgelegt worden und wohl auch noch späterhin als Auszeichnungsmünzen ausgegeben worden sind. Sie sind die einzigen zeitgenössischen Bildzeugnisse des ersten Kaisers des christlichen Europa. Auf dem Geld des normalen Zahlungsverkehrs wurde bis zum Tode Karls des Großen der Titel des Rex Francorum beibehalten.