Weitere Informationen
Silbermedaille auf die geplante Reise Elisabeth Christines nach Spanien 1707. Erzherzog Karl (1685-1740) kämpfte im Spanischen Erbfolgekrieg als König Karl III. von Spanien um die Ansprüche der Habsburger in Spanien. Seine zukünftige Gemahlin Elisabeth Christine (1691-1750) sollte ihm 1707 nach Spanien folgen. Die Abreise verzögerte sich aber bis ins Jahr 1708. Die obere Rückseiteninschrift stammt aus Vergil, Aeneis 3, 70. Darin enthalten ist ein Wortspiel mit Auster, dem Südwind, und Austria. Der Medailleur ist unbekannt. Das Rückseitenmotiv erscheint auch auf Medaillen Heinrich Paul Großkurths für Herzog Anton Ulrich, der die Hochzeit seiner Enkelin gefördert hatte. Andererseits hat der später in Berlin und Wien arbeitende Medailleur Bengt Richter ebenfalls Medaillen zu diesem Anlass hergestellt.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.