Weitere Informationen
Die im HAUM befindlichen Sceattas wurden offensichtlich, wie die Schatzfunde zeigen, im Gebiet der heutigen Niederlande geprägt. Der größte Teil des Schatzfundes, der 1838 im Kloster Barthe entdeckt wurde, liegt im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden. Dreizehn Exemplare davon sind schon früh nach Braunschweig gelangt (vgl. F. Berger - C. Stoess (Bearb.), Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland. Abteilung VII Niedersachen und Bremen, Band 1-3: Osnabrück - Aurich - Oldenburg, Berlin 1988, 2006).
Angelsachsen und Friesen - Die Sceattas
Eine Besonderheit des Frühmittelalters bilden die kleinen dicken Silbermünzen der Angelsachsen und Friesen, die sog. Sceattas. Bei der Namensgebung stand die in einem Gesetz König Ethelberts von Kent (601-604) verwendete Bezeichnung sceat Pate, die eigentlich keine spezifischen Münze, sondern allgemein Silbergeld meint und als Schatz bzw. Schatzgeld zu übersetzen ist. Die genaueren Zuschreibungen der Sceattas sind problematisch, weil sie dafür wegen ihrer Schriftlosigkeit und schwer zu deutenden Bilder kaum brauchbare Anhaltspunkte bieten. Sie sind von ca. 680 bis um 750 beiderseits des Kanals in England und in Friesland, möglicherweise auch in Skandinavien geprägt worden. Angelsächsische und kontinentale Anteile dieser durch eine gleichartige Technik gekennzeichneten Münzgruppe lassen sich nur schwer trennen. Als friesisch gelten die sog. Porcupine (=Stachelschwein)-Typen.