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Von Kilger, S.48f. wurde diese Nachprägung der Karolingerpfennige einer anonymen Münzstätte (möglicherweise Magdeburg) zugewiesen und ca. 965-985 datiert. Nach dem Auktionskatalog Künker 205,2012,1906ff. gehört die Prägung wahrscheinlich in die Regierungszeit Ottos III. (983-1002) unter Erzbischof Giselher (981-1004). Mehl legte die Münze nach Magdeburg und datierte sie in die Zeit zwischen König Heinrich I. (919-936) und Erzbischof Adalbert (968-981).
Vom Karolingerreich zur Staatenwelt des MA
Im Jahre 843 wurde im Vertrag von Verdun das Reich Karls des Großen nach einem blutigen Bürgerkrieg unter die drei Söhne Ludwigs des Frommen geteilt. Der älteste Sohn Lothar wurde Kaiser und übernahm das Mittelreich. Der westliche Reichsteil fiel an Karl den Kahlen, der östliche an Ludwig den Deutschen. Das ostfränkisches Reich war 843 unter Ludwig dem Deutschen (840-876) praktisch noch ohne eigene Münzprägung. Erst mit den späteren Reichsteilungen von 870 und 880 ging ein Teil der lotharingischen Münzstätten an das ostfränkische Reich über. Das westfränkische Reich entfaltete unter Karl dem Kahlen (840-877) eine umfangreiche Münzprägung, deren Hintergrund teilweise die hohen Tribute bilden, die den fast jährlich das Reich heimsuchenden Normannen gezahlt werden mussten. Das Mittelreich folgt bis 855 - der nördliche Teil (Lotharingien) auch späterhin - münzgeschichtlich der westfränkischen Entwicklung, während das zum Mittelreich gehörende Norditalien nach dem Tode Lothars I. (840-855) numismatisch eigene Wege ging.