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Medaille für militärische Verdienste. Herzog Carl II. beauftragte vorwiegend französische Medailleure mit der Herstellung von militärischen und zivilen Verdienstmedaillen. Der Medailleur Leclerc ist wahrscheinlich identisch mit dem Stempelschneider, der 1848 französische Münzstempel schnitt. Pierre Lévèque arbeitete als Stempelschneider und Medailleur im Palais Royal in Paris.
Die Medaille wurde wahrscheinlich erst einige Jahre nach der angegebenen Jahreszahl 1815 für diejenigen Soldaten gestiftet, die 1815 an den Feldzügen gegen Napoleon teilgenommen hatten. Da der Prinzregent Georg 1818 in Hannover eine entsprechende Medaille für die Hannoveraner Soldaten stiftete, dürfte die Medaille als Konkurrenz geschaffen worden sein, wohl erst nach der selbstständigen Regierungsübernahme Carls II. 1823. In einem Brief vom 9. März 1826 aus Paris teilt der Herzog seinem Bruder mit, er habe sich Stempel mit seinem Porträt schneiden lassen, vielleicht für diese Medaille. Sie soll nur zwei Mal verliehen worden sein. Doch lief eine größere Anzahl von Exemplaren, vielleicht Nachprägungen um.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.