eMuseum

Ausgewählte Münzen


Kontext: Concordia und Genius

Der zum Augustus erhobene Licinius, ließ Münzen ganz im Stil der vorherigen Tetrarchen prägen. Damit verfolgte er das Prinzip der Concordia ("Eintracht"), die vorsah, dass sich die Herrscherkollegen in allen Belangen der Regierung einig sind und nach außen hin wie eine Person auftreten sollten. Dieses Bestreben sollte durch einheitliche Darstellungsformen der Herrscher unterstrichen werden.

Eine beliebte Prägung der ersten Tetrarchen trug die Legende GENIO POPVLI ROMANI (für den Genius des römischen Volkes). In leicht abgewandelter Form, als GENIO IMPERATORIS (für den Genius des Herrschers) wurde dieses Grundkonzept ab 308 n. Chr. auch von Licinius genutzt, um den Herrschaftsanspruch zu unterstreichen. Ein Genius war eine Art Schutzgeist, eine Verkörperung von Eigenschaften einer Person, eines Volkes oder eines Landes, der auch in Ritualen und an Feiertagen (ähnlich wie eine Gottheit) geehrt wurde. (sp)

(Vergleichsprägung: Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objekt-Nr. 18201028)