eMuseum

Braunschweigische Münzen und Medaillen


August der Jüngere, Erster Glockentaler, 1643

Während des Dreißig­jähri­gen Krieges war Wolfen­büttel, Festung und Residenz­stadt der Braun­schweiger Herzöge, von kaiser­lichen Truppen besetzt worden. Nach einem Separat­frieden sollte Wolfen­büttel im Jahre 1643 wieder dem regierenden Herzog August dem Jüngeren übergeben werden. Während der Über­gabe­ver­handlungen ordnete der Herzog die Prä­gung neuer Taler­typen an. Die darauf­hin nach­einander ent­stan­denen sieben so genannten Glocken­taler wurden Glanz­stücke barocker Allegorie. Sie verkün­deten auf ihren Rück­seiten mit unter­schiedlichen, teils un­fer­tigen Glocken­dar­stellungen den jeweiligen Stand der Verhand­lungen. Der erste Glocken­taler zeigt auf der Vorder­seite Herzog August in militärischer Pose im Harnisch mit Kommando­stab und Helm. Auf der Rück­seite hängt eine Glocke ohne Klöppel an einem Glocken­stuhl. Außer dem Wahl­spruch des Herzogs „Alles mit Bedacht“ und unter­schiedlich inter­pretierten Einzel­buchstaben ist die latei­nische Auf­schrift sic nisi (also, wenn nicht) zu lesen.

[Abb. 5 Inv.-Nr. 587/4]