eMuseum

Braunschweigische Münzen und Medaillen


Christian von Halberstadt, Pfaffenfeindtaler, 1622

Christian von Halberstadt, ein Bruder des re­gie­renden Braun­schweiger Herzogs Friedrich Ulrich, wirkte in den ersten Jahren des Dreißig­jährigen Krieges als Söldner­führer und Feldherr der protes­tantischen Union. Seine verwegenen und räuberischen Kriegs­züge brachten ihm den Beinamen „Toller Halberstädter“ ein. In den Jahren 1621 und 1622 finanzierte er seine Truppen größten­teils durch Plün­derungen. Aus dem geraubten Schatz des Pader­borner Dom­kapitels finan­zierte er die sogenannten Pfaffen­feind­münzen, mit denen er seine Soldaten bezahlte. Der Name ist von der Vorder­seiten­auf­schrift „Gottes Freund, der Pfaffen Feind“ abge­leitet. Diese wohl aggressivste Propaganda­münze des Dreißig­jähri­gen Krieges, datiert in das Jahr 1622, zeigt auf der Rück­seite den Arm Gottes mit einem Schwert, der aus einer Wolke hervor­ragt. Die franzö­sische Um­schrift besagt „Alles mit Gott“.

[Abb. 7 Inv.-Nr. 584/7]